Auf der Seite „Fragen & Antworten“ wollen wir auf interessante Anfragen unserer Besucher rund um das Thema Landschildkröten antworten. Sollten wir trotz Recherchen in der Fachliteratur bzw. bei Kollegen keine Antwort geben können - niemand kann schließlich alles wissen - werden wir uns bemühen, eine entsprechende Stellungnahme von einem Biologen oder Herpetologen zu erhalten. Wir bitten Sie, uns eventuelle Fragen per Brief oder Fax oder Email zu übersenden. Ihre Frage erscheint im Netz, wenn gewünscht, nur mit Ihren Initialen und Ihrem Wohnort, der volle Namen und die Anschrift wird dann nicht angegeben.
Unsere Besucher sind vielmals eingeladen, die Beiträge in dieser Rubrik durch eigene Erfahrungen oder Beobachtungen aus ihrer Sicht zu kommentieren bzw. zu ergänzen.

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Horst Köhler
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Frage: Meine beiden Landschildkröten bestrahle ich, um Energiekosten zu sparen, seit einiger Zeit in den Übergangszeiten Frühjahr/Herbst mit zwei Energiesparlampen. Früher habe ich Glühbirnen verwendet. Doch nun habe ich in der Zeitschrift Öko-Test von Oktober 2008 gelesen, dass die Einsparmöglichkeiten dieser Lampen viel geringer als allgemein angenommen sind. Was halten Sie davon? U.K., Darmstadt
 
Antwort: Es stimmt, dass im Haushalt eine Glühlampe von z.B. 75 W Leistung durch eine 18-W-Energiesparlampe ersetzt werden kann und dadurch die Stromrechnung günstiger ausfällt. Doch wie der von Ihnen angesprochene Test „Energiesparlampen: Keine Leuchten“ gezeigt hat, haben diese Produkte (noch?) eine ganze Reihe von Nachteilen: nur einige der getesteten Fabrikate erbrachten beispielsweise die gleiche Helligkeit wie eine 60-W-Glühbirne, wobei die meisten im Test durch einen unerwartet starken Helligkeitsverlust während ihrer Lebensdauer auffielen. Einige fielen vorzeitig aus. Funktionsbedingt erzeugen alle Elektrosmog und enthalten das giftige Schwermetall Quecksilber. Ihr Hauptvorteil gegenüber der Glühlampe, die bessere Umsetzung der elektrischen Energie in Helligkeit bei weniger Wärmeabgabe, kommt in der Schildkröten-Terraristik nicht zum Tragen, weil hier sowohl Helligkeit als auch Wärme benötigt wird. Hauptnachteil der Energiesparlampen bei der Anwendung „Schildkröten“ ist jedoch meiner Meinung nach ihr unruhiges naturfremdes, unausgewogenes Licht mit unnatürlichen Farbspitzen, welches nichts mit dem natürlichen Sonnenlicht gemein hat. Nur nebenbei bemerkt: es wird Ihnen nicht leicht fallen, nur mit zwei Energiesparlampen selbst in einem geschlossenen Terrarium in einem Teilbereich die benötigte Bodentemperatur von 30-32 °C zu erzeugen.
Die alte Glühlampe ist also (vorerst) nicht zu schlagen, zumindest nicht von einer Energiesparlampe, wenn es um die Licht- und Wärmebestrahlung unserer Tiere geht. Lesen Sie dazu mehr in der Kategorie „Fachartikel“ dieser Website in Kapitel 2.5 „Glühlampen in der Schildkröten-Terraristik – ja oder nein?“.
Nach einem Beschluss der EU vom 8. Dezember 2008 sollen die Glühbirnen aus Klimaschutzgründen ab 2009 sukzessive durch Energiesparlampen abgelöst werden: am 1.9.2009 wird zunächst der Verkauf der 100-W-Birnen untersagt, ein Jahr später folgen die 75-W-Birnen und im September 2011 die mit 60 W Leistung. Vorhandene Glühbirnen dürfen jedoch aufgebraucht werden, so dass es empfehlenswert ist, sich noch rechtzeitig mit einem Vorrat der leistungsstärkeren Birnen zur Schildkröten-Innenbesonnung einzudecken. Übrigens müssen ab 2016 auch bestimmte Halogenlampen vom Markt genommen werden.
 
Horst Köhler (19. November 2008; ergänzt am 14. Dezember 2009)