von Christine Steinke-Beck

Format 11,5 x 19 cm, 96 Seiten, brosch., Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 2010, Preis Euro 12,90, ISBN 978-3-8001-5798-3

 

Dieses mit dem Untertitel „Naturheilpraxis kompakt“ erschienene handliche Büchlein führt die Liebhaber von Schildkröten, Echsen und Schlangen schrittweise an die alternativen Naturheilmethoden (klassische Homöopathie, Komplexmittel, Bachblüten und Schüßlersalze) heran. Es informiert über die Auswahl der Methode, über Wirkungsweise, die Dosierung der verschiedenen Mittel bis zur Verabreichung. In den danach folgenden drei Hauptkapiteln, die teilweise wortgleich aufgebaut sind, geht es bei Schildkröten, Echsen und Schlangen jeweils um: Ernährung und Vitamine; Ist mein Tier gesund? Verabreichung von Medikamenten; Häufige Erkrankungen. Insgesamt entfallen etwa 37 Seiten des Inhalts auf die Schildkröten. Bei den Maßnahmen gegen die vom Halter behandelbaren Krankheiten geht die Autorin auf Abmagerung, Eiterungen (Abszess), Atemwegserkrankungen, Augenentzündungen, Nierenprobleme, Rachitis und auf Verletzungen ein. In den meisten dieser Fällen wird aber eine Vorstellung des erkrankten Tiers bei einem reptilienerfahrenen Tierarzt empfohlen und die alternativen Heilmethoden mehr oder weniger nur als Begleittherapie hingestellt.

Das Buch schließt mit Vorschlägen zur Bestückung der Hausapotheke für Reptilien sowie einer Liste geeigneter homöopathischer Mittel und einem Sachwortregister ab. Zur Verabreichung der diversen Mittel wird vorgeschlagen, sie zu zerkleinern und über das Futter zu streuen oder - im Fall flüssiger Präparate - das tägliche Wasserbad damit anzureichern. Hier vermisst der Rezensent ein Eingehen auf die Technik der leicht erlernbaren Eingabe über das Maul für den Fall, dass ein erkranktes Tier nicht mehr frisst – anstatt immer nur auf den Fachtierarzt zu verweisen (von denen es außerdem auch heute noch nicht allzu viele gibt). Denn vor allem bei den von den Schildkrötenliebhabern am häufigsten gepflegten europäischen Landschildkröten ist das Öffnen des Mauls (im Gegensatz beispielsweise zu den Sternschildkröten) eine äußerst leichte Übung, erst recht bei bereits größeren Tieren.

HK

 

Dieser Beitrag wurde am 24. November 2010 online gestellt