von Petra Kösterke, Rödinghausen


Es war 1957, und wieder bekam ich, damals 12 Jahre alt, nicht den heiß ersehnten Hund. Meine Mutter, begeisterte Kaufhausbummlerin, entdeckte dort eines Tages eine Schildkröte. „Die macht ja nur wenig Dreck und man muss auch nicht Gassi gehen.“ So kam Schilli zu uns, für 10 DM, mit einem kleinen Buch über Ernährungs- und Haltungs-Tipps. Leider stand in den damaligen Broschüren allerhand Unsinn, u. a. die Empfehlung, Hunde- und Katzenfutter als Schildkrötennahrung zu verwenden. Dafür fanden wir aber einige brauchbare Hinweise zur Winterruhe.

Wir versetzten uns in die Heimat der Schildkröte und taten unser Bestes. Schilli, eine Vierzehen-Landschildkröte (Testudo horsfieldii),gedieh prächtig. Dann kam der Herbst und das Tier wurde müde und träge. Es kam in eine Holzkiste mit Holzwolle, natürlich nach einem ausgiebigen, lauwarmen Bad. Einige Tage hörten wir noch ab und zu ein Rascheln, aber dann war es für lange Zeit ruhig. Im nächsten Frühjahr saß Schilli eines Tages oben auf der Holzwolle in ihrer Kiste. Sie war fit, hungrig und aktiv. Und sie erfreute uns Jahr um Jahr und wuchs und wuchs....
Wir hatten nach meinen heutigen Erfahrungen durch Zufall in all den Jahren einiges richtig gemacht, auch mit der Winterstarre. Das Haus hatte einen Keller zum Norden und es war dort, wie in einem Altbau, recht kalt.

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Diese Aufnahme vom Sommer 2004 zeigt von links die Steppenschildkröten Leopold (2 Jahre alt), Toni (4 Jahre), Kim (4 Jahre) und Nikki (3 Jahre alt).

Nach und nach kamen einige T. horsfieldii dazu. Jahre später wurden dann in unserem Neubau unterschiedliche Keller, Garagen und ein Holzgartenhaus für die Winterruhe getestet. An Substrat für die Winterkiste wurden unter anderem Papierschnipsel, Holzwolle, Blumenerde, Heu, Stroh, etc ausprobiert. Seit einigen Jahren überwintern jetzt meine Tiere in Pinienrinde, obenauf Buchenlaub. Das kann nicht so schnell schimmeln und es ist einfach festzustellen, ob es zu trocken ist. Sobald die Blätter knistern, wird vorsichtig mit der Blumenspritze die Oberfläche etwas eingenebelt.
Auch die Horsfieldii überwintern nicht gern extrem trocken und sie sollten auch in der Übergangszeit, falls sie dann im Terrarium gehalten werden, nicht in zu trockenem Substrat leben.
 
Durch regelmäßige Temperaturmessungen in den vergangenen Jahren nehme ich jetzt einen Kellerraum zum Norden, der ganz gekachelt ist und die notwenige Temperatur von unter 8 Grad in der Zeit der Winterstarre sichert. Je nach Wetter halte ich das Fenster etwas geöffnet; nur bei extremer Kälte wird es ganz geschlossen.

Seit den 90er Jahren, durch den Kontakt zu Dr. Braune, der Schildkröten zu seinen Lieblingen zählte, führe ich auf seinen Wunsch Listen zur Gewichtskontrolle meiner Testudo horsfieldii. So entstanden auch die Tabellen über den Gewichtsverlust meiner Vierzehen-Schildkröten während der Winterstarre.
 
Grundsätzlich werden bei mir auch alle Jungtiere vom ersten Lebensjahr an eingewintert , da sie ohne Winterstarre unter anderem zu schnell wachsen und dies für ihre Entwicklung absolut schädlich ist und sie auch anfälliger für Krankheiten macht. Nur eine Ausnahme gab es hier: Brauni, die ich sehr krank übernommen habe (siehe www.landschildkroetenbabies.de). Aber auch bei ihr habe ich nach ihrer langen Quarantänezeit regelmäßig die Hibernation eingehalten.

 
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In der Tabelle habe ich die Gewichte und Gewichtsverluste von vier männlichen Tieren für den Zeitraum 2000 bis 2009 aufgeführt. Leopold, der beim Schlupf nur 11 g wog, ging erst Mitte Januar in seine erste Winterruhe, nachdem er ein Gewicht von 28 g erreicht hatte.
 
Toni - Jahrgang 2000 / 15. August 22g  
Kim - Jahrgang 2000 / 20.September 16g 
Nikki - Jahrgang 2001 / 8. August 15g
Leopold - Jahrgang 2002 / 6. September 11g 

Am Beispiel von Leopolds erster Winterstarre 2002/2003 zeige ich hier auf, wie man den Gewichtsverlust auf einfache Weise in % ermittelt:
die Schildkröte wog zu Beginn der Winterruhe 28 g und verlor während der Winterstarre 2 g an Gewicht (siehe Tabelle). Damit ist der prozentuale Gewichtsverlust 2 x 100 ./. 28 = 7,1 %, also etwa 7 %.
 
Kim hat den vergangenen Winter 2008/09 bei mir im Keller verbracht. Leopold hat die Winterruhe in Vlotho im Keller erlebt. Die erste Winterstarre im Kühlschrank haben Nikki in Ansbach und Toni in Bünde sehr gut überstanden (alle Gewichte sind aus der Tabelle zu entnehmen).
 
In den 80er Jahren hatte sich in drei Wintern hintereinander eine meiner Schildkröten tief in das Wurzelwerk einer Zeder eingegraben. Im Frühjahr stellten wir fest (beim Nachgraben der Höhle), sie hatte sich ca. 60 cm tief und zudem im Zickzack an den Wurzeln entlang gebuddelt. An Gewicht hatte sie kaum verloren und war in all den drei Jahren einige Tage vor den Schildkröten, die im Keller den Winter verbrachten, aus dem Erdreich hervorgekommen.
 
Eine Schildkrötenfreundin von meinem Schildkröten-Stammtisch suchte vor der Winterstarre 2008/09 eine ihrer Vierzehen-Landschildkröten vergebens im Gewächshaus. Anfang März 2009 tauchte das Tier dann plötzlich wieder putzmunter von selbst auf und erfreute das Frauchen durch ausgiebigen Appetit.
 
So werden hier einige von uns in den kommenden Jahren den Tieren die Möglichkeit bieten, sich unter den Schutzhütten und Gewächshäusern einzugraben. Wichtig ist dann natürlich ein sicherer Schutz vor Fressfeinden und vor Frost.
 
Bei allen drei Orten für die Winterstarre, Keller - Kühlschrank - Garten, waren die Gewichtsverluste meiner Testudo horsfieldii gleich.  
Früher habe ich die Tiere nur jeweils vor und nach der Winterstarre gewogen. Da ich in all den Jahren in und nach der Winterruhe nie ein Tier verloren habe, gab es für mich auch keine Veranlassung, während der Hibernation die Tiere zu stören. Durch eine Reihe von Publikationen und den Erfahrungsaustausch angeregt, wiege ich jetzt trotzdem auch während der Ruhezeit. Um die Tiere nicht unnötig zu stressen, wird dieses natürlich sehr vorsichtig durchgeführt.
 
Sobald die Tiere oben in ihren Kisten sitzen, werden sie schrittweise an eine höhere Temperatur gewöhnt. Sie kommen zwei Tage in einen Raum mit ca. 10 bis 15 Grad (siehe Bild), dann in den Wintergarten; erst zwei Tage ohne Lampen. Langsam steigere ich die Einschaltzeit der Wärme- und der UV-Lampen. In der Woche nach der Ruhezeit bade ich die T. horsfieldii zwei Mal in lauwarmem Solidago-Tee. Oft sehe ich danach auf der Waage schon 1 bis 2 g mehr (der Feuchtigkeitsverlust wurde ausgeglichen). Innerhalb von wenigen Tagen liegt durch die normale Futterration das Gewicht bei meinen Tieren schon oft über dem Gewicht kurz vor der „Einwinterung“.

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Auf diesem Foto ist Kim zu sehen, wie er gerade aus der Winterstarre 2008/2009 aufwacht.
Beide Fotos und die Tabelle stammen von der Autorin.


Hohe Gewichtsverluste führe ich unter anderem zurück auf zu trockenes Einfüllmaterial.
 
Durch Wiegen über viele Jahre hinweg habe ich bei Jungtieren von T. horsfieldii folgende Erfahrung gemacht:
Tiere, die in den letzten Wochen vor der Winterstarre stark zugenommen hatten, verloren hin und wieder weit über 10 % ihres Gewichtes während der Winterstarre. Nach dem ersten bzw. zweiten Bad war aber dieser Verlust wieder ausgeglichen. 
 
Also keine Angst vor der Winterruhe und bitte nicht aus lauter Bequemlichkeit, wie ich leider oft erfahren habe, das Tier erst gar nicht in die Winterstarre geben. Als Schildkrötenhalter haben wir eine große Verantwortung für unsere Tiere übernommen. Wenn wir unsere Schildkröten schon fern ihrer Heimat zu unserer Freude in unseren Breiten halten, sollten wir ihnen auf jeden Fall die für ihre Gesundheit notwendige Winterstarre gewähren.
 
Jahr für Jahr ist es doch immer wieder eine große Freude, wenn unsere Schildkröten uns im Frühjahr in den Kellern, Kühlschränken oder draußen in den Gärten anzeigen, dass der Frühling kommt. Und uns erwartet wieder eine schöne Zeit mit unseren Tieren.
 
Dieser Beitrag wurde am 5. April 2009 online gestellt.

Pro und Contra Schildkrötenhaltung auf dem Balkon

von Horst Köhler, Friedberg


Einleitung
Eine schlechte, wie ich meine unberechtigte Buchkritik („das Buch ...  hinterlässt einen sehr zwiespältigen Eindruck“) verpasste mir vor einiger Zeit Fritz Würthrich bei der Besprechung meines Buches „Aufzucht europäischer Landschildkröten-Babys“, abgedruckt in der Schweizer Vereinszeitschrift TESTUDO im März 2009. Seinen Unwillen erweckte vor allem meine neutrale Haltung gegenüber einem Balkon-Schildkrötengehege (ausdrücklich als Notlösung unter ganz bestimmten Voraussetzungen und natürlich nur dann gedacht, wenn kein Garten als Auslauf für die Tiere zur Verfügung steht). Allein die Hälfte seiner Buchkritik widmete er diesem Punkt: Als Babys für ein Balkongehege gekaufte Schildkröten würden früher oder später, so führte er aus, in Auffangstationen oder sogar im Abfallcontainer landen, da sie unverkäuflich seien, vor allem die Männchen. Außerdem seien Tiere keine Ware und man trenne sich nicht von ihnen - was ich für den Fall angeregt habe, dass eine Schildkröte(n) mit den Jahren für ein Balkongehege zu groß geworden ist (sind).
 
Ich stehe jedoch weiterhin zu meiner Meinung, insbesondere da ich sowohl Balkonghege als auch Garten-Freigehege besitze und so den direkten Vergleich habe. Zunächst zur letzten Aussage: Es zeugt von großer Tierliebe und Verantwortung, wenn eine zu groß gewordene Schildkröte schweren Herzens deswegen abgegeben wird, weil sie beim neuen Besitzer in einem Gartengehege artgerechter gehalten werden kann als zuvor im Gehege auf dem Balkon. Dass ältere Schildkröten unverkäuflich sein sollen, ist mir neu, mache ich doch als Züchter jedes Jahr die gleiche Erfahrung, dass so mancher Schildkröten-Freund durchaus ein älteres Tier, auch ein Männchen, erwerben würde, wenn er nur eines bekommen würde. Auch manche Züchter suchen mitunter ganz gezielt nach geschlechtsreifen Tieren. Vielleicht ist ja die angebliche Unverkäuflichkeit auch nur die Folge überzogener Schildkrötenpreise in der Schweiz? Dass auf dem Balkon als Jungtiere gehaltene Schildkröten möglicherweise irgendwann einmal „übrig“ sind, ist keineswegs ein Problem der Balkonhaltung. Im Gegenteil: Ich möchte nicht wissen, wie viele für Kinder gekaufte Schildkröten trotz eines vorhandenen Gartens lieblos gepflegt werden, weil die Kinder das Interesse an ihnen verloren haben oder aus dem Haus sind. Ich möchte auch gar nicht wissen, wie viele Schildkröten durch auseinanderbrechende Beziehungen einer unsicheren Zukunft entgegensehen (z.B. weil nach der Trennung der bisherige gemeinsame Garten nicht mehr zur Verfügung steht). Und es gibt leider immer noch die Schuhkarton- oder Kistenhaltung von Landschildkröten im Abstellraum – dagegen ist ein Balkongehege geradezu ein „Eldorado“.
 
Was gegen das Balkongehege spricht
Wer als Schildkröten-Besitzer einen eigenen Garten besitzt oder das Glück hat, einige Quadratmeter eines fremden Gartens für seine Tiere mitbenutzen zu können, für den sollte sich die Frage eines Balkongeheges gar nicht erst stellen, denn es gibt nichts Besseres als ein gut strukturiertes Freigehege mit Schutzhütte im Garten. Ein Schildkröten-Balkongehege kann immer nur zweite Wahl sein; meiner Meinung nach jedoch ist es immer noch besser als ein Terrarium in der Wohnung (Köhler, 2008).
 
Hier zunächst die Nachteile eines Geheges für (europäische) Landschildkröten auf dem Balkon:
 
(1) Platzbeschränkung: Da die meisten Wohnungsbewohner nur über einen Balkon mit überschaubarer Grundfläche verfügen, der zudem bei schönem Wetter auch noch selbst genutzt wird, ist die Größe der Schildkröten-Balkongehege auf wenige Quadratmeter Fläche begrenzt. Dies bedeutet, dass nur eine, allerhöchstens zwei ausgewachsene Schildkröten gehalten werden können. Zwar lassen sich im Balkongehege mehrere kleine Tiere aufziehen, doch spätestens im Alter von fünf oder sechs Jahren steht der Halter vor einem ernsthaften Platzproblem, vor allem wenn die Schildkröten streiten sollten: Denn eine Abtrennung wie im Gartengehege ist beim Balkongehege kaum realisierbar. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss man zur Abgabe zu groß gewordener Schildkröten bereit sein – oder man hat Glück und verfügt zu diesem Zeitpunkt doch noch über einen eigenen Garten.
 
(2) Witterungseinflüsse: Balkone sind in der Regel nach Süden oder Südwesten ausgerichtet, so dass die Sonne im Sommer an heißen Tagen unbarmherzig auf das Schildkrötengehege brennen kann. Die Mittagstemperaturen können im Juli/August auf einem Südbalkon auf über 40 °C ansteigen, reichen also an die Letaltemperatur der Tiere heran. Es ist also keineswegs so, dass es auf einem Balkon zu kühl und zu schattig ist (Aussage in einem Internet-Forum). Trotzdem müssen wir auch noch im August gelegentlich mit einzelnen recht kalten Nächte im einstelligen Temperaturbereich rechnen.
Bei starken, stürmischen Regenschauern regnet es zumindest abschnittsweise auch in ein offenes Gehege auf einem Südbalkon hinein. Befindet sich der Besitzer gerade in Urlaub und kann das Regenwasser außerdem nicht ablaufen, droht unter Umständen eine Überschwemmung.
 
(3) Luftzug:
Je nach Lage des Balkons und der Position des Schildkröten-Geheges zieht es zeitweise kräftig, was bei einem zu niederen Rand des Balkon-Geheges zu Erkältungen bei den Landschildkröten führen kann.
 
Der unbestreitbar größte Nachteil des Balkongeheges ist seine begrenzte Fläche, die zwangsläufig die Zahl, die Größe, aber auch die Art der gepflegten Tiere beschränkt: die groß werdenden Sporn- und Pantherschildkröten sind die falschen Pfleglinge für eine Balkonhaltung; ähnliches gilt meiner Meinung nach auch für die sehr lauf- und kletterfreudigen Vierzehen-Schildkröten (Testudo horsfieldii). Wer dies nicht akzeptiert, sollte sich von dem Gedanken einer Balkonhaltung von Schildkröten von vornherein verabschieden. Die Haltung einer Schildkrötengruppe von mehr als zwei ausgewachsenen, d.h. geschlechtsreifen Tieren im Balkongehege ist Tierquälerei!
Gegen die erwähnten Witterungs- und Windeinflüsse kann sich der Halter jedoch durch eine entsprechende Platzierung des Geheges (z.B. Aufstellung in der Balkonecke) und durch technische Maßnahmen sehr gut schützen. Derartige Vorkehrungen sind: Abschattungsmöglichkeit und Unterschlupfhöhle; ausreichend hohe Substratschicht, so dass sich die Schildkröten bei übermäßiger Hitze oder bei Kälte vergraben können; teilweise Abdeckung; kleine Schutzhütte im Gehege; einschaltbare Bodenheizung für kalte Nächte; Wasserablauf gegen eine etwaige Überschwemmung bei Dauerregen; entsprechend hohe Seitenwände als Windschutz, siehe dazu die Bilder in diesem Artikel*.
Als Alternative zu den meisten dieser Maßnahmen besteht noch die Möglichkeit, die Tiere bei bevorstehenden kalten Nächten in die Wohnung zu holen.
 
Vorteile des Balkongeheges
Den Hauptvorteil des Balkongeheges sehe ich darin, dass damit auch Personen Zugang zu einem schönen Hobby finden können, die (vielleicht ja auch nur vorübergehend) keinen eigenen Garten besitzen bzw. keinen fremden mitbenutzen können. Zweitens sind die Tiere in einem Balkongehege immer noch besser aufgehoben als in einem vergleichbar großen, viel teureren Innenterrarium: die Schildkröten auf einem Balkon sind der natürlichen Sonnenstrahlung ausgesetzt (selbst die teuerste Reptilienlampe kann die Sonne nicht ersetzen), leben nicht Woche für Woche und Monat für Monat, wenn wir ehrlich sind, artwidrig bei völlig identischen klimatischen Bedingungen und können sich durch die nachlassende Sonnenwärme und -Helligkeit im Herbst viel artgerechter als im Terrarium auf die bevorstehende Winterstarre einstellen.
 
Drittens sind Schildkröten-Babys im Gehege auf dem Balkon nicht den Gefahren durch Fressfeinde (Ratten, Marder, Greifvögel, gfls. auch Hunde) wie im Gartengehege ausgesetzt. Der bei einer Unterbringung von Schildkröten-Babys im Garten-Aufzuchtgehege nötige, nicht gerade schön aussehende Netz- oder Gitterschutz erübrigt sich auf dem Balkon. 

Einen vierten und letzten Vorteil sehe ich schließlich darin, dass die Schildkröten-Saison bei einer Unterbringung der Tiere auf dem Balkon verlängert werden kann. Sowohl im Frühjahr zu Beginn der Saison als auch im Herbst, wenn das Schildkrötenjahr zu Ende geht, wirft die Sonne wegen ihres niedrigen Standes am Himmel am Boden lange Schatten, was den Untergrund im Gehege schnell feucht-kalt werden lässt, während es zu den gleichen Zeiten auf dem Balkon schon bzw. noch sonnig, warm und vor allem trocken ist.

BalkonBild1kleinBild 1: Das einfachste, preiswerteste und sofort nach dem Kauf verwendbare Balkongehege ist ein so genanntes Nagerheim mit aufgesetztem Gitterschutz (hier mit der Deckelklappe nach links geöffnet). Zur Schaffung eines eher feuchten Bereiches ist die Fläche vom unteren Ende bis etwa zur Korkhöhle mit Moos belegt (auf dem Foto nicht erkennbar). Damit dieses nicht zu schnell vertrocknet, wird es (und auch die Pflanze) bei sonnigem Wetter täglich kräftig gegossen. Foto von Horst Köhler.

 

 

 

 

 

 

 


Beispiele ausgeführter Balkongehege
Bild 1: Das einfachste und zugleich auch preiswerteste Balkongehege, das auf diesem Bild in der Ostecke meines „klassischen“ Südbalkons aufgestellt ist, ist ein handelsübliches Nagerheim aus dem Zoo- bzw. Baumarkt. Das hier abgebildete misst (außen) 1,0 x 0,53 m und kostet mit Gitteraufsatz knapp 40 €. Die hochgezogene Plastik-Bodenschale hält den Wind ab, der Gitteraufsatz ermöglicht ein Abschatten an heißen Tagen, hier mit Hilfe einer einfachen Strandmatte (hinten, mit Hilfe von Wäscheklammern gegen Wegwehen gesichert; hier wegen des Fotos ganz zurückgeschlagen). Wegen des offenen Oberteils besteht auch keine Gefahr einer Überhitzung an heißen Sommertagen; ein automatischer Fensterheber kann natürlich deswegen entfallen. In der Bodenschale befindet sich neben einer Futterplatte und einer Trink- bzw. Bademöglichkeit ein gegen Verschieben beschwertes Schlafhäuschen in Form einer umgedrehten Styroporbox und eine Korkrindenhöhle als Rückzugsmöglichkeit bei starker Hitze und zugleich als Klettermöglichkeit.
Solche Gehege gibt es bis zu 1,40 m Länge und 60 bis 70 cm Breite; dies würde für eine oder zwei Landschildkröten mit max. 14-15 cm Stockmaß noch ausreichen – wobei mehr Lauffläche natürlich immer besser ist als nur das Minimum.
 
Besetzt ist das Gehege zurzeit mit zwei meiner eigenen griechischen Nachzuchten, die im August 2009 drei Jahre alt werden. Wie sich erst jetzt herausgestellt hat, handelt es sich um ein Pärchen. Das größere der beiden Tiere hat ein Stockmaß von 10 cm. Dafür wäre nach den „Mindestanforderungen für das Halten von Reptilien“ für beide Schildkröten eine Mindestfläche von 0,8 x 0,4 m erforderlich; dies ist weniger, als ich den beiden Tieren zur Verfügung stelle. Im nächsten Sommer werden die zwei ohnehin das Freigehege im Garten mit ihren Elterntieren teilen.
Eine Beheizung ist nicht vorgesehen: kündigt der Wetterbericht sehr kalte Sommernächte oder kalte Tage an, kommen die beiden „Griechen“ entweder zum Übernachten in eine vorbereitete Box oder in ein Terrarium; beides steht nur zwei Meter vom Balkongehege entfernt in meinem Arbeitszimmer. Das weniger als eine Minute dauernde Hin- und Hertragen der Schildkröten stört die beiden nicht im Geringsten. 
 
Bild 2: Dieses Balkongehege ist 120 x 80 cm groß und steht auf dem Südwest-Balkon eines Schildkrötenfreundes, der hier nicht namentlich genannt werden möchte. Er hat zwei im Schildkröten-Spezialhandel erhältliche fertige, zusammenklappbare Umrandungen von je 20 cm Höhe aufeinander gestellt, das Innere mit Teichfolie ausgelegt und dann 20 cm hoch mit Erde aufgefüllt. Wie auf dem Bild zu sehen ist, ist das Gehege liebevoll bepflanzt und teilweise mit Kalksplitt, teilweise mit Muschelgritt bedeckt. Auf der Stirnseite vorne links befindet sich ein Durchgang zu einem 50 x 40 cm großen und 40 cm hohen Schutzhäuschen (am unteren Bildrand gerade noch zu erkennen), dessen Deckel über eine 15-W-Deckelheizung verfügt. Die Wärme kommt also, wie in der Natur auch, von oben und nicht von unten.

 

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Bild 2: Zu diesem Balkongehege gehört noch ein ganz unten links teilweise erkennbares Schutzhaus mit beheizbarem Dach, in das die zwei Schildkröten-Bewohner durch eine Öffnung in der unteren Stirnwand gelangen können. Rechts außen sind die Alltop-Platten abgestellt, mit denen das Balkongehege bei Regenwetter abgedeckt wird. Foto von Privat. 


Bei schlechtem Wetter wird das Gehege mit verschiebbaren Alltop-Platten abgedeckt. Sie sind von der Hauswand ausgehend nach außen schräg aufgelegt, so dass es nicht in das Gehege hineinregnet und das Regenwasser gut ablaufen kann.
Ganz fertig ist das Balkongehege, in das Anfang April 2009 erstmals zwei kleinere Schildkröten einzogen, noch nicht: für schlechtes Wetter soll es noch eine Wärmelampe erhalten.
 
Bild 3: Dieses Gehege auf einem Süd-Westbalkon mit zwei Landschildkröten gehört Miriam Arndt, die dankenswerterweise auch das Foto zur Verfügung gestellt hat. Es ist 2 x 1,50 m groß, hat also eine Bodenfläche von 3 m². Es besteht aus vier je 40 cm hohen Holzbrettern, die mit Winkeln verschraubt sind. Von außen ist eine Teichfolie mit Pins und einem starken Klebeband an den Brettern befestigt. Damit das Regenwasser nicht zwischen Bretter und Folie gelangt, hat die Besitzerin die oberen Bretterkanten mit einem Fensterdichtungsband abgeklebt. Abgedeckt ist das Gehege mit einer selbst gerahmten Alltop-Platte mit automatischem Fensterheber. Der Fensterheber öffnet ab einer Temperatur von etwa 30 °C und kann das Dach bei maximaler Stellung 45 cm weit öffnen (Vertikalmaß).
 
 

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Bild 3: In diesem Balkongehege aus Holz leben Julius und Cleopatra, die beiden neun- bzw. achtjährigen Landschildkröten von Miriam Arndt. Cleopatra hat in diesem Gehege bereits im Jahr 2008 Eier gelegt - Versteckmöglichkeiten und ein ausreichend tiefes Substrat sind ja vorhanden. Foto von Miriam Arndt.

Wie man aus Bild 3 sieht, befindet sich links hinten ein Schutzhaus. Es hat eine Deckelheizung über einen Thermotimer, d.h. die Heizung schaltet bei Erreichen einer frei wählbaren Tiefsttemperatur ein; wird diese Temperatur zu einem späteren Zeitpunkt wieder überschritten, schaltet die Heizung wieder aus. Zusätzlich ist für kühlere Tage eine normale Wärmelampe vorgesehen (im Vordergrund); sie wird über eine Zeitschaltuhr ein- und ausgeschaltet.
Durch die Balkonbrüstung gibt es im Gehege immer sowohl Schatten- als auch Sonnenplätze.
 
Das einzige Problem ist, so sagt die Besitzerin, dass sie den Wetterbericht verfolgen muss, weil sie sich erst dann entscheidet, ob der Deckel den ganzen Tag über offen bleiben kann (das ist eigentlich meist der Fall) oder nicht. Bleibt er bei ungünstiger Wettervorhersage zu und es wird dann doch ein sehr heißer Tag, müssen sich die beiden Schildkröten bei Abwesenheit der Pflegerin mit dem Öffnungsspalt zufrieden geben, den der automatische Öffner freigibt, was natürlich nicht sehr ideal ist.
Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst gibt es kein Problem mit dem Halten der Temperaturen. Die Tiere werden auf dem Balkon bis Ende November bei Temperaturen bis herunter zu 6 °C für die Winterstarre vorbereitet; erst dann kommen sie zur Überwinterung in den Kühlschrank. Im März kommen sie dann direkt aus dem Kühlschrank zur Auswinterung wieder auf den Balkon.
Eine Dauerlösung ist es trotzdem nicht, so die Meinung von Miriam Arndt, und auf keinen Fall für mehr als zwei Schildkröten geeignet.
 
Fazit: Aber die große Masse der Schildkrötenhalter besitzt ja nach meinem Eindruck nicht etwa 10 oder gar 20 Schildkröten wie ein Schildkrötenzüchter, sondern nur eine oder vielleicht noch zwei.
Kompromisslose Kritiker der Balkonhaltung von nur einer Schildkröte oder zwei müssen sich fragen lassen, warum sie zwar nichts gegen ein 1 bis 2 m² großes, im Garten stehendes Schildkröten-Frühbeethaus aus 16-mm-Doppelstegplatten mit Beheizungsmöglichkeit für kalte Tage und Nächte und Fensteröffner für heiße Tage einzuwenden haben, aber lauthals Kritik üben, wenn genau das gleiche Haus auf dem Balkon steht …
 
 
Literatur:
Köhler Horst (2008): Aufzucht europäischer Landschildkröten-Babys. 180 Seiten, Schildi-Verlag Augsburg, Postfach 102926, 86009 Augsburg, Fax 0821/781149, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 
 

Dieser Beitrag wurde am 22. April 2009 online gestellt.

von Griechischen und Dalmatinischen Landschildkröten

von Ricarda Schramm, Diplom-Biologin


Obwohl schon 1899 von Werner als Varietät der Griechischen Landschildkröte beschrieben, geriet die Dalmatische Landschildkröte als eigene Art/Unterart in Vergessenheit. Erst 2002 wurde sie durch eine Veröffentlichung des finnischen Schildkrötenforschers Jarmo Perälä „wiederentdeckt“ und die Unterscheidungsmerkmale aufgelistet.
In den darauf folgenden Jahren, 2003 und 2004, wurde auch in deutschsprachigen Fachzeitschriften darüber berichtet. Wie viele andere Schildkrötenzüchter verfolgte auch ich diese Berichte mit großem Interesse. Allerdings befand sich damals in meiner Gruppe Griechischer Landschildkröten (Thb) keine „versteckte“ Dalmatische Landschildkröte (Therc) wie bei vielen anderen Haltern.
 
Die erste „Herci“
2003 wurde mir eine ca. 2-jährige „Griechische“ Landschildkröte gebracht, die auf Grund von Haltungsfehlern erkrankt war und abgegeben werden sollte. Bei der äußerlichen Untersuchung des Tieres stellte sich heraus, dass es sich um eine Dalmatische Landschildkröte handelte. Das Tier blieb nach seiner Genesung bei mir. Die Konsequenz war natürlich, weitere Schildkröten derselben Art zu erwerben, da sie weder alleine bleiben noch mit meinen Thb vergesellschaftet werden sollte.
So entstand nach und nach meine heutige Therc-Gruppe, die heute aus zwei Männchen und sechs Weibchen besteht.
Immer wieder werde ich gefragt, welche Art/Unterart der europäischen Landschildkröten denn am besten für Anfänger oder für die Haltung in unserer Klimazone geeignet ist. Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Berücksichtigt man die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Arten und versucht, diesen in der Haltung gerecht zu werden, so eignen sich alle Arten gleichermaßen. Wichtigste Voraussetzung für eine artgerechte Haltung von Landschildkröten in unseren Breiten ist neben dem Freigehege ein beheizbares Haus/Gewächshaus/Frühbeet, um unsere kühleren, feuchteren Sommer auszugleichen. Wäre unser Klima ohne solche Hilfsmittel für Landschildkröten geeignet, würden sie wohl auch in Deutschland in der Natur vorkommen; dies ist aber nicht der Fall.
 
Als Anhaltspunkt braucht man sich nur die Verhältnisse in den jeweiligen natürlichen Verbreitungsgebieten zu vergegenwärtigen, die auch die Unterschiede in Haltung und Verhalten der Tiere in den meisten Fällen logisch erklären. Deshalb werde ich in diesem Artikel die äußerlichen Unterscheidungsmerkmale nur kurz auflisten und den Schwerpunkt auf Unterschiede in Verhalten und Haltung legen, zumal bereits an anderen Stellen ausführlich auf die unterschiedlichen Merkmale im Habitus hingewiesen wurde. Aus dem gleichen Grund werde ich hier auch nicht auf die noch immer andauernde Diskussion über Art- oder Unterartstatus von T. hercegovinensis eingehen.
 
Äußerliche Unterscheidungsmerkmale
Für einen Laien ist es teilweise sehr schwer, Griechische und Dalmatische Landschildkröten voneinander zu unterscheiden, weil die Variabilität innerhalb einer Art sehr groß ist und es nicht das eine entscheidende Merkmal gibt, das eine sichere Zuordnung ermöglicht. Vielmehr ist es die Gesamtheit der Merkmale, die entscheidend ist. Noch schwerer ist es, zu beurteilen, ob es sich eventuell um Mischlinge beider Arten handelt. Diese Mischlinge wird es relativ häufig geben, da immer noch beide Arten in Unkenntnis gemeinsam gehalten und vor allem vermehrt werden.
Für alle aufgelisteten Merkmale gilt: sie treten in der Regel bei der jeweiligen Unterart häufiger auf als bei der anderen, es gibt allerdings immer wieder Ausnahmen (die ja bekanntlich die Regel bestätigen).
  
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Bild 1: Fehlendes Hüftschild bei Therc                     Bild 2: Hüftschild (Dreieck im gelben Kreis) bei Thb

1. Hüftschilde (Inguinale): Das sicherste Merkmal ist das Fehlen der Hüftschilde (Inguinale) bei T. hercegovinensis (Therc) (Bild 1), das weder bei T. hermanni hermanni (Thh) noch bei T. hermanni boettgeri (Thb) (Bild 2) auftritt. Wenn also bei einer fraglichen Schildkröte beiderseits keine Hüftschilde vorhanden sind, so handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Therc. Der umgekehrte Schluss, dass somit alle Tiere mit Hüftschilden Thb oder Thh seien, trifft allerdings nicht zu, denn man findet auch häufiger Therc mit einem oder sogar zwei Hüftschilden, selbst in ihrem natürlichen Lebensraum.  
2. Form und Größe: Die Dalmatische Landschildkröte ist eine kleiner bleibende Art. Der Rückenpanzer ist hochgewölbt. Therc sind kontrastreicher gezeichnet als Thb. Bild 3 zeigt zum Vergleich zwei Weibchen gleichen Alters, links Thb und rechts Therc.


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Bild 3: Im Bild eine Griechische Landschildkröte Testudo hermanni boettgeri (links) mit einer gleichaltrigen Dalmatischen Landschildkröte Testudo (hermanni) hercegovinensis (rechts) im direkten Vergleich.

 

3. Schlüsselloch-Zeichnung auf dem 5. Wirbelschild (Centrale): Therc zeigen auf dem 5. Wirbelschild oft eine „Schlüsselloch-Zeichnung“, fast wie bei Thh, bei Thb keine deutliche Zeichnung.

4. Gelber Subocularfleck (Überaugenfleck): Bei Therc oft vorhanden, bei Thb seltener.
5. Schwarze Zeichnung auf dem Plastron (Bauchpanzer): Bei Therc meist durchgehende schwarze Bänder, die nur zu den Kehl- und Afterschilden getrennt sind, bei Thb ist die schwarze Zeichnung auf dem Plastron mehrfach unterbrochen (Bild 4 und 5).

 

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Bild 4: Plastronzeichnung und Schildnähte bei Thb         Bild 5 (rechts): Plastronzeichnung und Schildnähte bei Therc.


6. Verhältnis der Mittelnähte der Arm- und Schenkelschilde (Humerale und Femorale): Bei Thb ist die Naht zwischen den Armschilden länger als die zwischen den Beinschilden, bei Thh ist das genau umgekehrt und bei Therc ist die Länge beider Nähte nahezu gleich (siehe ebenfalls Bild 4 und 5; die Unterscheidungsmerkmale sind durch kleine gelbe Kreise markiert).
7. Form und Verlauf der Nähte zwischen Arm- und Brustschilden (Humerale und Pectorale): Bei Therc findet man meist zum Plastronrand hin stärker gebogene Nähte, die in der Mitte eher rechtwinklig an der Mittelnaht des Bauchpanzers zusammentreffen. Im Gegensatz dazu treffen die Nähte bei Thb in der Regel in einem spitzeren Winkel aufeinander (siehe ebenfalls Bild 4 und 5).
 
Schon die Schlüpflinge beider Arten/Unterarten unterscheiden sich in der Größe und in der Färbung. Schlüpflinge der Griechischen Landschildkröte (Bild 7) sind ähnlich gefärbt wie ihre Eltern. Schlüpflinge der Dalmatischen Landschildkröte (Bild 6) haben zunächst eine bräunliche Tarnfärbung, die erst im Laufe von ein paar Jahren heller wird.

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             Bild 6: Schlüpfling von T. (h.) hercegovinensis           Bild 7: Schlüpfling von Testudo hermanni boettgeri



Unterschiede im Verhalten beider Arten/Unterarten
(a) Jahresrhythmus

Schon im zeitigen Frühjahr nach der Winterstarre, die die Schildkröten bei mir in einer Schlafkammer mit Deckelheizung in ihren Häusern verbringen (siehe dazu die Fotos zum Thema "Einrichtung und technische Ausstattung meiner Landschildkröten-Gehege" unter "Besucher-Fotos" in www.schildi-online.eu), zeigt sich der erste Unterschied im Verhalten zwischen Griechischen und Dalmatischen Landschildkröten. Während alle Thb bereits beim Erreichen einer Bodentemperatur von 10-12°C im Schlafhaus aufwachen, sich bewegen und umherzulaufen beginnen, ist bei diesen Temperaturen noch keine Therc an der Substratoberfläche zu sehen. Erst bei einer Bodentemperatur von 15-17°C erscheinen diese langsam und verlassen später die Schlafkammer sehr zögernd. Meist sind alle Thb recht schnell wieder fit und beginnen bereits nach zwei Tagen zu fressen, die Therc lassen sich damit länger Zeit, manche graben sich nochmals für ein paar Tage im Boden des Schlafraumes ein.
Logischerweise beginnen dadurch die Dalmatischen Landschildkröten auch ca. 14 Tage später mit den ersten Paarungen, genauso groß ist dann auch der Abstand der ersten Eiablagen von Thb und Therc. Die ersten Thb-Weibchen beginnen etwa um den 20. April mit der Eiablage, Therc erst im Mai. Beide haben meist zwei Gelege pro Jahr; Dalmatische Landschildkröten legen auf Grund ihrer geringeren Größe im Durchschnitt weniger Eier pro Gelege (3,7 gegenüber 4,7 bei Thb) und diese sind kleiner (12-16 g bei Therc gegenüber 16-22 g bei Thb). Einmal wog ein Ei eines Therc-Weibchens sogar nur 10 g, daraus schlüpfte ein Winzling mit einem Gewicht von 4 g (dieser wurde bei den Angaben nicht berücksichtigt).
Beim Schlupf wiegen die kleinen Therc 6-10 g, die Schlüpflinge von Thb bringen dagegen bereits 8-18 g auf die Waage.
Bei der Inkubation der Eier zeigt sich ein weiterer Unterschied zwischen den betrachteten Unterarten. Eine erhöhte Bruttemperatur führt bei Embryonen der Dalmatischen Landschildkröten häufiger zu Schildanomalien als bei Thb. Deshalb bebrüte ich in getrennten Brutkästen, bei unterschiedlichen Temperaturen (Therc etwas niedriger als Thb).
 
Am Ende eines Schildkrötensommers, im Herbst bei der Vorbereitung auf die Winterstarre, verhält es sich genau umgekehrt wie im Frühjahr. Je nach Witterung graben sich die ersten Therc schon im Oktober im Bodengrund ein, manche Thb sieht man dagegen noch im November. Auch findet man bei einer Kontrolle die Dalmatischen Landschildkröten wesentlich tiefer eingegraben im Substrat als Thb.
 
(b) Tagesrhythmus
A. Adulte (erwachsene) Tiere:
Morgens verlassen beide Arten (Unterarten), Thb und Therc, etwa zur gleichen Zeit die Schlafkammern, bringen ihre Körper unter der Wärmelampe oder bereits in der Sonne auf „Betriebstemperatur“ und beginnen mit der Futtersuche. Allerdings bleiben die meisten Thb länger im warmen Gewächshaus, wenn nicht voll die Sonne scheint. Therc gehen auch bei bedecktem Himmel und niedrigeren Temperaturen meist gleich nach draußen in das Freigehege. Während erwachsene Griechische Landschildkröten allgemein besonders in den Mittagsstunden und auch zwischendurch nach einer ausgiebigen Mahlzeit gerne entspannt dösen, sind Dalmatische Landschildkröten sehr viel aktiver und lauffreudiger, ziehen sich nur im Hochsommer bei großer Hitze in den Schatten zurück. Auch in den Abendstunden sind sie länger unterwegs als Thb. Sie laufen im Sommer sehr gerne im warmen Regen umher.
 
B. Juvenile Tiere (Jungtiere):
Schlüpflinge von Therc (Bild 6) dagegen meiden eher freie Flächen mit intensiver Sonneneinstrahlung, sitzen versteckt unter Pflanzen, graben sich abends tiefer in den Bodengrund ein. Dies ist bei Thb-Schlüpflingen (Bild 7) nicht ganz so stark ausgeprägt. Dalmatische Landschildkröten, insbesondere Schlüpflinge und Jungtiere, benötigen eine höhere Luft- und Substrat-Feuchtigkeit als ihre griechischen Verwandten. Bei zu trockener Haltung kommt es häufig zu Augenproblemen, Jungtiere zeigen Neigung zur Höckerbildung.
 
Fazit
Vergleicht man die natürlichen Verbreitungsgebiete von T. hercegovinensis und T. hermanni boettgeri, so lassen sich meiner Meinung nach durch die klimatischen Unterschiede auch die Verhaltensunterschiede erklären. Dalmatische Landschildkröten leben in einem recht schmalen Streifen entlang der Mittelmeerküste von Kroatien über Bosnien-Hercegovina bis an die Grenze zu Albanien. Dort fängt das Verbreitungsgebiet von Thb an, das sich von Albanien über ganz Griechenland bis in die Türkei erstreckt. Im Norden findet man Griechische Landschildkröten in Teilen von Bulgarien, der nördlichste Fundort befindet sich in Rumänien. Anhand der Karte wird schon klar, dass das Klima im Verbreitungsgebiet der Dalmatischen Landschildkröte im Frühjahr und Herbst etwas kühler und weniger beständig ist als im Verbreitungsgebiet der Griechischen Landschildkröte. Die Temperaturen können im Frühjahr noch an manchen Tagen sehr weit nach unten gehen, vor allem nachts, während in Griechenland auch im zeitigen Frühjahr schon wesentlich stabilere Temperaturen erreicht werden. Es gibt im Winter in Kroatien häufiger Frosttage als in Griechenland. Das erklärt, warum Dalmatische Landschildkröten instinktiv im Winter tiefer in der Erde überwintern und warum sie erst bei höheren (stabileren) Bodentemperaturen ihr Winterquartier verlassen.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang, das Verhalten einer rumänischen Thb-Population zu untersuchen, denn dort sind die klimatischen Verhältnisse eher mit denen im Verbreitungsgebiet von Therc zu vergleichen.
 
Wir haben Reisen sowohl an die dalmatische Küste als auch nach Rumänien unternommen, um dort Freilandbeobachtungen an Landschildkröten durchzuführen und dabei einen Eindruck von den Lebensumständen der Tiere zu gewinnen. In Kroatien, südlich von Zadar, ist uns dies gelungen. Bild 8 zeigt das typische Habitat einer Macchia, Aufgrund ihrer hervorragenden Tarnfärbung ruhen die Dalmatischen Landschildkröten kaum erkennbar in Licht und Schatten unter Pflanzenbewuchs. Am Rand der Macchia stehen auch im trockenen, heißen Sommer immer noch saftige, grüne Futterpflanzen zur Verfügung. Das Mikroklima unter dem Pflanzenbewuchs und unter Brombeerbüschen bleibt feucht, auch wenn lange kein Regen mehr gefallen ist. Ihre kontrastreiche, dunklere Färbung erlaubt es der Dalmatischen Landschildkröte, sich auch bei weniger Sonneneinstrahlung schneller aufzuheizen.

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Bild 8: Natürliches Habitat der Dalmatischen Landschildkröte, Testudo (hermanni) hercegovinensis, in Kroatien. Alle Aufnahmen dieses Artikels stammen von der Autorin.

 

Während unserer Reise zu einem der Verbreitungsgebiete von T. hermanni boettgeri in Rumänien, in der Region Banat an der Grenze zu Serbien, ist es uns leider nicht gelungen, frei lebende Landschildkröten zu beobachten. Ein Einheimischer teilte uns auf unsere Frage mit, dass weiter oben im Wald Landschildkröten zu finden seien, eher ungewöhnlich für T. hermanni boettgeri. Die Schildkröten leben dort in besonders wärmebegünstigten Arealen, das ansonsten kontinentale Klima ist hier durch die Flüsse und Orte mit heißen Quellen geprägt. Höhere Niederschlagsmengen führen zu einem feuchteren Klima, auch im Hochsommer, als in den südlicheren Verbreitungsgebieten.

Wir werden diese Reise wiederholen und erhoffen uns Aufschluss darüber, ob die Schildkröten dieser nördlichsten Population von T. hermanni boettgeri eventuell ein tagesrhythmisches Verhalten zeigen, das sich von dem der Tiere aus südlicheren Habitate unterscheidet und eher dem Verhalten von T. (h.)hercegovinensis ähnelt.
 
Literatur
Ein Literaturverzeichnis kann bei Interesse bei der Autorin unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! angefordert werden.
 
Dieser Artikel wurde am 2. Juni 2009 online gestellt

von Sandra Zettner
(www.sandys-rasenflitzer.de.vu)

  
In diesem Bericht möchte ich vom Bau unserer Terrarien-Anlage erzählen. Da wir bisher mehrere in verschiedenen Räumen verteilte Terrarien hatten, wollten wir in meinem Büro, in dem ich viel arbeite, eine Terrarien-Anlage so bauen, dass ich alle Tiere in diesem einen Raum um mich habe. Um diesen Traum zu verwirklichen, war es jedoch noch ein langer und schwieriger Weg, denn mein Büro befindet sich im ersten Stock direkt unter dem Dach. Doch wir stellten uns der Herausforderung und begannen unverzüglich mit der Planung der Anlage.
Wir haben uns entschlossen, die ganze Zimmerbreite bis oben in die Schräge hinein zu nutzen. So kamen wir auf die Gesamtmaße der Anlage von 320 x 95 x 175 cm.
Da ich der Meinung bin, dass man für die Pflege von Landschildkröten keine große Höhe benötigt und mir die gekauften Terrarien mit meist 60 cm immer zu hoch waren, haben wir uns für eine Beckenhöhe von 40 cm entschieden. Da kam bei mir große Freude auf, denn das bedeutete, dass wir drei Ebenen übereinander planen konnten. Da sich nach oben hin die Dachschräge deutlich auswirkt, fiel allerdings die dritte Etage von der Grundfläche her kleiner aus als die der beiden unteren Etagen.
Ein ausreichender Stauraum für mein Schildkrötenzubehör, wie Ersatzlampen, Bücher, Futter, Inkubator und alles was man halt als Schildkröten-Terrarianer so braucht, musste natürlich ebenfalls geschaffen werden.
 
Die technische Planung und Ausführung hat mein Vater übernommen, der von Beruf Elektriker ist. Ein
wichtiges Kriterium war, dass man auch später noch Zugang zur Technik hat, damit man bei einem
eventuellen Defekt alle Kabel gut erreichen kann.
Da das kleine Dachzimmer nur über eine Spindeltreppe zu begehen ist, mussten wir die Anlage in 12
einzelnen, entsprechend kleineren Terrarien planen. Bei den Terrarien wurden daher Aussparungen in den Stirnscheiben realisiert, damit die Schildkröten später die ganze Breite der Anlage nutzen konnten. Ein weiterer zu beachtender Gesichtspunkt war das Gewicht der Terrarien, denn jedes der 12 Becken mit einer Größe von je 80 x 95 x 40 cm wog etwa 45 kg.
Als wir unsere Ideen in einen maßstabsgetreuen Plan auf Papier umgesetzt hatten, kam ein Terrarienbauer zu uns nach Hause, um mit uns den Plan zu besprechen und zu entscheiden, ob unsere Vorstellungen alle umsetzbar sind. Nachdem er den Auftrag zur Herstellung der Terrarien annahm, konnten wir einen Statiker kommen lassen; der prüfte, ob das Haus und vor allem das Dachgeschoß dieses Gewicht auch aushält. Erst nach dieser Prüfung konnte mit dem Bau der Anlage und der Terrarien begonnen werden.


Als ersten Schritt haben wir ein zweiteiliges Podest aus Spanplatten von 30 cm Höhe gebaut, wobei wir in der Mitte eine Öffnung für das Zubehör aussparten. Um das „Fach“ zu verschließen, nahmen wir ein Brett, das zwei Griffe zum Öffnen erhielt. Da mein Mann Bodenleger ist, war es eine Leichtigkeit, dieses Podest inklusive „Fach“ und Deckel mit einem terrakottafarbenen Teppich zu überziehen (Bild 1).
 
In der Zwischenzeit hat der Terrarienbauer ein Modell des späteren Terrariums aus Styropor in den Originalmaßen 80 x 95 x 40 cm angefertigt um damit auszuprobieren, ob die Terrarien später auch wirklich über die Wendeltreppe nach oben transportiert werden können. Als der Terrarienbauer zum zweiten Mal bei uns war, haben wir das Modell zum Test die Treppe hinaufgetragen. Nachdem alles gut verlaufen war und unsere Treppe ohne Schrammen und Dellen blieb, stand der Fertigung der 12 Terrarien nichts mehr im Wege.

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 Bild 1: Hier steht ein erstes Terrarium probeweise links in der mittleren Reihe auf dem 
teppichüberzogenen Podest. Sieht man genau hin, kann man an der rechten Seite die Durchgangsöffnung für die Schildkröten erkennen.

Nach Lieferung der Terrarien wurden zuerst alle mit einer Hintergrundfolie in „Wüstenoptik“ versehen. Dann stellten wir die ersten vier Becken auf die unterste Reihe. Die drei linken Terrarien sollen später ein großes ergeben, in dem meine Sternschildkröten einziehen würden. Das äußerste Becken dieser Reihe wurde als Quarantäneterrarium vorgesehen; es kann mitsamt einem Teil des Podestes mittels zweier montierter Griffe vorgezogen werden. Hinter diesem Terrarium befindet sich die gesamte Technik, die mit Zeitschaltuhren gesteuert wird (Bild 2). Auf das Podest wurde rechts und links außen eine starke Spanplatte an der Hauswand auf der einen und der Nebenzimmerwand auf der anderen Seite montiert. An ihr wiederum befestigten wir die aus Spanplatten gefertigten Zwischenböden.


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Bild 2: So sieht ein Teil der Technik mit Zeitschaltuhren und Thermotimern sowie Steckdosen aus. 
Für den Einbau war mein Vater zuständig.


Jeweils die beiden mittleren Terrarien in der ersten und zweiten Etage erhielten eine große Bohrung. Hier fanden sehr stabile Rundhölzer ihren Platz, die die Zwischenböden gegen das Podest abstützten. Denn bei diesem großen Gewicht wären die Platten sonst mit der Zeit durchgebogen; außerdem konnten die Terrarien nicht direkt aufeinander gestellt werden, da sie sonst gesprungen wären.
Die Zwischenböden sind in einem Abstand von 10 cm voneinander montiert. Der unterste Boden bekam auf seiner Unterseite Klemmen zur Befestigung der T5-Röhren und der Keramikfassungen für die Wärmelampen. In dem Zwischenraum der beiden Böden sind die Vorschaltgeräte und Kabel untergebracht (Bild 3); die entsprechenden Arbeiten erledigte ebenfalls mein Vater.

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 Bild 3: Die Elektrokabel verlaufen zwischen zwei Zwischenböden aus Sperrholzplatten.


Nun machten wir uns an die zweite Reihe, in der ebenfalls vier Terrarien Platz fanden. Im Unterschied zu den Terrarien unten wurden sie mit einer schrägen Rückwand ausgeführt. Durch die seitlichen Öffnungen in den Terrarien können die Schildkröten auch hier die komplette Etage als ein großes Terrarium nutzen. In dieser Ebene befinden sich unsere zurzeit noch kleinen drei Spornschildkröten (Geochelone sulcata) und sechs Pantherschildkröten (Geochelone pardalis).
 
Nun wurde der zweite (und zugleich letzte) doppelten Zwischenboden gefertigt. Auch er erhielt Schellen zur Lampen- und Wärmestrahlerbefestigung. Wie bei der ersten Reihe fand auch hier die Technik ihren Platz.Danach konnten wir die dritte und oberste Reihe mit ihren vier Terrarien komplettieren (Bild 4 und 5). Wegen der Dachschräge ähneln diese Becken im Querschnitt einem Dreieck. Die T5-Röhren konnten aus dem gleichen Grund nur noch an der schrägen Rückwand angebracht werden. Durch verstellbare Reflektoren kann das Licht jedoch auf jeden gewünschten Bereich des Terrariums gerichtet werden. Die vier Terrarien in dieser obersten Reihe haben keine Durchgangsöffnungen, sondern sind geschlossene Behälter. Sie sind für frisch aus dem Ei geschlüpfte Schildkröten vorgesehen. Da ich verschiedene Schildkröten-Rassen pflege, wollte ich
auch vier separate Aufzucht-Terrarien haben.

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 Bild 4: Das dreistöckige Terrariengestell im Rohbau kurz vor dem Einbringen der einzelnen Terrarien. 
Unser Chihuahua „Simba“ sieht rechts unten interessiert zu. Gut zu sehen die stablilen hölzernen 
Abstandsstützen.

Damit man die Zwischenböden mit den Elektrokabeln nicht sieht, wurden sie durch eine Holzblende, die mein Mann zuvor mit Teppich überzogen hat, abgedeckt. In der mittleren Reihe der Anlage wurde auf der rechten Seite noch ein Sicherheits-Schutzschalter eingebaut; hier kann man, wenn nötig, die gesamte Stromzufuhr unterbrechen. Zum Öffnen der Terrarien brachten wir an den Außenseiten mit Silikon Griffe aus Aluminium an, die unser Terrarienbauer aus einem Alu-Winkel gefertigt hatte.


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 Bild 5: Die Gesamtanlage mit meinen Landschildkröten in Betrieb. Die Beleuchtung der Terrarien kann auch einzeln betätigt bzw. ein- und ausgeschaltet werden. Die Stützen sind etwas mit Kunstefeu verdeckt, damit sie nicht so stark auffallen. Bild 1 bis 5 sind von der Autorin, Bild 6 stammt von Horst Köhler.


Endlich war es nun soweit und ich konnte die Terrarien mit einem natürlichen und ungedüngten Gemisch aus Gartenerde und Sand befüllen. Jede Schildkrötenrasse bekam ihre eigene Wasserschale und für Versteckmöglichkeiten habe ich auch gesorgt. Hierfür eignet sich Korkeichenrinde am besten, da sie sehr leicht ist und gleichzeitig natürlich aussieht. Da es meine afrikanischen Landschildkröten sehr warm wollen, rüstete ich einen Teilbereich ihrer Terrarien mit einer Boden-Wärmematte aus. Dann drehte ich noch die Wärmelampen und die T5-Röhren in die vorgesehenen Fassungen ein und programmierte die digitalen Zeitschaltuhren. Jetzt konnte dem Einzug der Schildkröten nichts mehr im Wege stehen (Bild 6); dies war im Jahr 2007. Ich
glaube, unsere Mühe hat sich gelohnt, denn alle Schildkröten fühlen sich sichtlich wohl.


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 Bild 6: Drei meiner Sternschildkröten (Geochelone elegans) genießen das Leben in ihrem neuen Zuhause.

Abschließend noch einige Angaben zu den verwendeten Materialien und angefallenenen Kosten: 
 
(a) Material:
T5- Röhrentechnik
Narva Bio Vital-Röhren mit UV-Anteil und einer Farbtemperatur von 6.000 Kelvin
Elektrovorschaltgeräte der Firma Hüco 
Spanplatten, Teppich, Kleber, Rundholz, 10 Meter Rückwand-Folie, sechs Griffe
Die Bauzeit der gesamten Anlage belief sich auf etwa 6 Wochen. Die Anlage besitzt ein Gesamtgewicht von
800 kg.
 
(b) Kosten:
12 Terrarien: 1.800 €
Technik: 700 €
Anfahrtkosten 100 €
Unterbau: 500 €
 ________________________
Summe: 3.100 € 
 
Die Kosten für die Arbeitszeit sind hier nicht berücksichtigt, denn alles wurde ja in Eigenleistung erbracht und gefertigt.
 
Diesen Bericht widme ich meinem Mann und meinem Vater, die mir dieses Prachtstück von Terrarienanlage ermöglicht haben. Vielen herzlichen Dank!
 
Dieser Bericht wurde am 27. Juni 2009 online gestellt